Tragschicht Typ H Erste Erfahrungen anhand eines Praxisbeispieles

Dipl.-Ing. Gerhard Bischof, Heyrothsberge

Tragschicht Typ H Erste Erfahrungen anhand eines Praxisbeispieles

1. ALLGEMEIN

Durch den zunehmenden Schwerverkehr und den daraus resultierenden Beanspruchungen der Straße mit hohen Achslasten und Gesamtgewichten ist die Entwicklung optimaler auf den Verwendungszweck bezogener Asphaltgemische besonders wichtig. Bereits nach kurzer Nutzungsdauer stellen sich teilweise auf den belasteten Straßen, als Folge der hohen Zunahme des Verkehrs, Spurrinnen ein. Von verschiedenen Seiten wurde nach Alternativen gesucht, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Gute Erfahrungen wurden dabei unter Verwendung harter Spezialbitumen gesammelt. Das mit diesem Produkt hergestellte Mischgut wird als „hoch standfeste“ Heißmischtragtragschicht HMT, Typ H bezeichnet. Die herkömmlich verwendete Binderschicht wird durch diese spezielle Heißmischtragschicht ersetzt. In Frankreich und in der Schweiz wird dieses Verfahren seit den 90er Jahren angewendet.

2. REZEPTUR

Durch das Tiefbauamt der Stadt Magdeburg wurde die Eurovia, VBU GmbH, Niederlassung Testrabau beauftragt, eine Versuchsstrecke, die durch einen hohen Schwerlastverkehr gekennzeichnet ist, mit einem Asphalttragschichtgemisch, Typ H auszuführen. Die Eignungsprüfung dazu wurde durch die Prüfstelle IBB, Heyrothsberge erarbeitet.

Zum Einsatz kam ein polymer-modifiziertes Bindemittel PmB 25 mit einem Bindemittelgehalt von 4,2 M.-%. Damit wurde ein niedriger Hohlraumgehalt von ca.6 Vol.-% erzielt. Die Verformungsbeständigkeit wurde mittels Spurrinnnentest überprüft. 20.000 Überrollungen bei 50 °C im Wasserbad ergaben eine Spurrinnentiefe von 2,8 mm.

3. PRAXISBEISPIEL

Im Juli 2002 erfolgte die Ausführung einer Versuchsstrecke im Stadtgebiet Magdeburg mit der Asphalttragschicht 0/32,Typ H, die in einer Schichtstärke von 11 cm verlegt und mit einer 4 cm Ashpaltdeckschicht SMA 0/11,S überbaut wurde. Das Material ließ sich gut verarbeiten. Die eingebaute Asphalttragschicht wies einen Verdichtungsgrad von 100,4 % und einen dazugehörenden Hohlraumgehalt von 6 Vol.-% auf.

4. AUSBLICK

Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden trotz geminderten Konstruktionsaufbau des Asphaltes keine Verformungen auf der Versuchsstrecke festgestellt.

Zur Erfahrungssammlung und Bewertung des Langzeitverhaltens hinsichtlich der Verformungsbeständigkeit wird der Bau weiterer Versuchsstrecken mit einer hoch standfesten Heißmischtragschicht (HMT, Typ H) erfolgen.