Resourcenschonender Straßenbau mit optimierter Asphaltdecke am Beispiel der L 473n, Duisburg – Krefeld

Heinz-Peter Louis, Martin Radenberg

Resourcenschonender Straßenbau mit optimierter Asphaltdecke am Beispiel der L 473n, Duisburg – Krefeld

Der von den Landesbetrieben Straßen NRW, NL Essen beauftragte und von der Bauunternehmung F. C. Trapp Straßen- und Tiefbau Wesel GmbH ausgeführte vierstreifige Ausbau der L 473n sah ein Erdbauvolumen von etwa 220.000 m3 für den Fahrbahndamm und einen Straßenoberbau gemäß RSTO StB 01, Tafel 1, Zeile 1, (BK SV für die Haupttrasse) auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern vor.

Alternativ zu den mit konventionellen Baustoffen ausgeschriebenen Erd- und Fahrbahnoberbauleistungen hat die IFTA GmbH ein Konzept, bestehend aus Hausmüllverbrennungsaschen (HMVA), einer hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT, 20 cm) auf einer Frostschutzschicht (HOS 20 cm) mit einem optimierten Asphaltoberbau als „funktionale Decke“ erarbeitet und die Gleichwertigkeit zum ausgeschriebenen Aufbau berechnet und nachgewiesen.

Schematische Darstellung des Querschnittes (Abbildung 1)

Da die Voraussetzungen für die Erdarbeiten aus wasserwirtschaftlicher Sicht im Land NRW einheitlich üben den Gem. Rd. Erl. MUNLV / MWMEV geregelt sind, war die Verwendung von güteüberwachter HMV-Asche hinsichtlich der bautechnischen Erfordernisse sicherlich günstiger gewählt, als der Einbau natürlicher Böden. So konnte der reine Erdbau von Ende November 2003 bis Juni 2004, also weitgehend über die Wintermonate, relativ problemlos durchgeführt werden.

Der Einsatz einer Frostschutzschicht mit Hochofenschlacke gilt ohnehin für die Region als Regelbauweise und hat sich über Jahrzehnte, – ausreichende Raumbeständigkeit vorausgesetzt – hinreichend bewährt. Die Anordnung einer hydraulisch gebundenen Tragschicht konnte unter wasserwirtschaftlicher Aspekten umgesetzt werden. Den bautechnischen Erfordernissen gemäss den ZTVT-StB wurde mit einem teerpechhaltigen Straßenaufbruch unter Mitverwendung von 6,5 M.-% Zement CEM II 32,5 R in einer Weise entsprochen, dass die Festigkeiten nach 28 Tagen von < 12 N/mm2 lagen. Eine Entspannung der HGT erfolgte in Abständen von 5 m. Die Einbindung des Schadstoffpotentials (PAK und Phenole) wurde analytisch nachgewiesen.

Zur langfristigen Vermeidung des Wasserzutritts wurden alle nicht mit einer dichten Überbauung (Asphaltschichten) anstehenden Flächen der Dämme und Mulden, mit einer Anspritzung gemäss den Vorgaben des Gem. Rd. Erl. MUNLV / MWMEV (siehe Abb. 1) versehen. Zur Gewährleistung eines gleichmäßigen Auftrags der Bitumenemulsion (0,8 Kg/m2) stand ein mit einem speziellen Spritzbalken ausgestattetes Rampenspritzfahrzeug zur Verfügung. Die so bearbeiteten Flächen belaufen sich auf ca. 50.000 m².

Der hinsichtlich der Verformungsbeständigkeit und Dauerhaftigkeit optimierte Asphaltaufbau mit funktionaler Decke besteht aus einer 20 cm dicken Asphalttragschicht 0/22 CS, einer 8 cm betragenden Binderschicht DEUSTAB® 0/16 S und einer DEUGRIP® 0/8 S – Deckschicht in 2,0 cm Einbaudicke. Beim gewählten A-Binderkonzept handelt es sich um einen nach dem Fuller-Prinzip gleichmäßig gestuften Kornaufbau und einem Bitumen 30/45 mit eingeschränktem Konsistenzbereich.

Die optimierte Zusammensetzung und Eigenschaft der DEUGRIP® – Deckschicht ist im wesentlichen wie folgt gekennzeichnet.


PSV-Wert der Gesteinskörnung: 53

Bindemittelsorte: PmB 45 A

Bindemittelgehalt: ca. 7,0 M.-%

Stabilisierender Zusatz: 0,3 – 0,4 M.-%

Hohlraumgehalt (MPK): 3,0 bis 4,0 Vol.-%

fiktiver Hohlraumgehalt: < 21,0 Vol.-%

Hohlraumfüllungsgrad: 80 – 83%

Verformungsverhalten im SBV: < 3,5 mm

Unter Berücksichtigung des Gesamtbauvolumens konnte mit dem gewählten Konzept die vorgesehene Bauzeit ohne Probleme eingehalten werden. Mit den verwendeten Baustoffen ist ein deutlicher wirtschaftlicher Vorteil im Interesse des öffentlichen Auftraggebers wie auch für den Auftragnehmer erzielt worden.

Nach der am 19. Februar 2005 durch den Verkehrsminister des Landes NRW erfolgten Verkehrsfreigabe wird die Entwicklung, hier sei insbesondere das Griffigkeitsverhalten erwähnt, durch unser Institut aufmerksam verfolgt und in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten voraussichtlich im Jahre 2006 ausführlich vorgestellt.