Verbesserung der Verdichtbarkeit von Asphalt durch Verwendung des Additivs Asphaltan®

Dr.-Ing. Dieter Großhans, PEBA Prüfinstitut für Baustoffe GmbH, Berlin

Verbesserung der Verdichtbarkeit von Asphalt durch Verwendung des Additivs Asphaltan®

1. Vorbemerkungen

Montanwachs zur Haftverbesserung in Bitumen und als Verflüssiger für Gußasphaltgemische wird seit vielen Jahren verwendet. Die Zugabe der Wachse (beispielsweise Asphaltan® der Romonta GmbH) führt zu einer Verringerung der Viskosität. Somit wird es möglich, die Herstellungs- und Einbautemperaturen von Asphalt um 20 bis 30 °C zu reduzieren oder bei gleichen Einbautemperaturen die Verarbeitbarkeit (Gußasphalt) und Verdichtbarkeit (Walzasphalt) erheblich zu verbessern. Außerdem wird das Wärmestandsverhalten deutlich erhöht. Die Verbesserung des Wärmestandsverhaltens ist am Bindemittel durch die Verringerung der Penetration sowie die Erhöhung des Erweichungspunktes Ring und Kugel und am Asphaltgemisch durch eine geringere Spurtiefe beim Spurbildungsversuch nachweisbar. Das Kälteverhalten des Bindemittels und des modifizierten Asphaltgemisches verschlechtert sich daher nur unwesentlich.

Zur praktischen Anwendung der Verdichtungshilfe „Asphaltan“® wurden vom Verfasser mehrere Erprobungsstrecken initiiert und betreut.

2. Erprobungsstrecken und deren Ergebnisse

Bei den Erprobungsstrecken wurden die Asphaltbinder- und/oder die Asphaltdeck-schicht durch Asphaltan®-Zusatz modifiziert. Durch verschiedene Eignungsprüfungen, bei denen auch die Verdichtbarkeit (D-Wert) und die Verformungsbeständigkeit (Spurbildungsversuch) geprüft wurden, wurde eine optimale Zugabemenge von Asphaltan® B von 2,5 bis 3,0 M.-% (bezogen auf den Bindemittelgehalt) ermittelt. Die Dosierung des Asphaltan® erfolgte mit den Mineralstoffen bzw. den Cellulosefasern vor der Bindemittelzugabe direkt in den Mischer. Eine ausreichende Homogenisierung und Auflösung (Schmelzpunkt von Asphaltan® bei 84 bis 88 °C) wurde nachgewiesen.

Die erste Erprobungsstrecke (B 86, Mansfeld-Siebigerode), bei der Wachse (damals noch Romonta® als Vorgängerprodukt von Asphaltan®) als Verdichtungshilfe bei Walzasphalten Verwendung fanden, wurde 1995 in Sachsen-Anhalt unter Mitwirkung der Prüfstelle des Landesamtes Sachsen-Anhalt angelegt.

Ausgehend von diesen Erfahrungen wirkte die PEBA GmbH bei weiteren Erprobungsstrecken von 2000 bis 2004 maßgebend mit. Als Beispiele seien hier die Erprobungsstrecken B 193 Neustrelitz-Brustorf (Land Mecklenburg-Vorpommern), L 217 Klosterwalde-Jakobshagen, L 303 OU Strausberg zwischen Tasdorf und Eggersdorf, B1/B5 Fredersdorf-Vogelsdorf (Land Brandenburg), Schönfließer Straße, Wallstraße, Neue Roßstraße, Müggelheimer Damm, Fürstenwalder Damm und Königsheideweg (Land Berlin) genannt. Allein bei diesen Erprobungsstrecken wurden ca. 120.000 m² Deck- und ca. 65.000 m² Binderschichten mit Asphaltan® modifiziert. Die Untersuchungen der Erprobungsstrecken führten zu folgenden Ergebnissen:

  • Besonders in der kälteren Jahreszeit macht sich die verbesserte Verdichtbarkeit der Asphaltgemische mit Asphaltan®-Zusatz bemerkbar.
  • Hinsichtlich des Verformungs-verhaltens, ermittelt durch den Spurbildungsversuch, ergibt sich durch den Asphaltan®-Zusatz eine wesentliche Verbesserung.

3. Fazit

Durch die Asphaltmodifizierung wird es möglich, hochstandfeste Asphaltbinder- und SMA-Beläge auch unter witterungsmäßig ungünstigen Bedingungen (kühl, naß) herzustellen. Dazu bietet sich auch besonders die Kombination PmB und Asphaltan® an.

In den Zeitschriften „asphalt““2/2001 und „Straße und Autobahn“ 4/2002 sowie 4/2003 können die vorstehend erläuterten Ergebnisse der Erprobungsstrecken nachgelesen werden.